Signalsysteme

In der Anfangszeit der Eisenbahn waren Signale im wesentlichen unnötig. Auf einer Strecke war meist nur ein Zug unterwegs, so daß beispielsweise keine Gefahr des Zustammenstoßens mit einem anderen Zug bestand. Auch waren die gefahrenen Geschwindigkeiten so niedrig, daß der Lokführer meist noch seinen Zug rechtzeitig zum Stehen bringen oder vor einer Weiche abbremsen konnte. Im Laufe der Zeit nahm der Zugverkehr natürlich zu, ebenso die Geschwindigkeiten, so daß sich die Notwendigkeit ergab, dem Lokführer Fahrt- bzw. Haltanweisungen übermitteln zu können.
Die ersten Signale waren jedoch noch lebendig: ein örtlicher Bahnbediensteter hielt dem herannahenden Zug eine Fahne oder eine Lampe entgegen. Später wurden dann die verschiedensten Formsignale entwickelt. Die ersten Lichtsignale (d.h. Signale, die Informationen ausschließlich mit Licht und nicht nur zusätzlich zu einem Formsignal übermittelten) kamen in größerer Stückzahl erst in den 1920er Jahren auf und waren zunächst nur bei den Stadtschnellbahnen zu finden.

Wir finden bei den Eisenbahnen der verschiedenen Länder heute im wesentlichen diese unterschiedlichen Signalisierungen:
- Geschwindigkeitssignalisierung bzw. Wegesignalisierung. Im ersten Fall schreiben die Signale dem Triebfahrzeugführer bestimmte Geschwindigkeiten vor, die er z.B. an einem Abzweig nicht überschreiten darf. Im zweiten Fall teilen die Signale mit, welchen Fahrweg der Zug erhalten wird (z.B. "Abzweig nach links"). Der Triebfahrzeugführer muß dann anhand seiner Streckenkenntnis wissen, wie schnell er den jeweiligen Fahrweg befahren darf.
- Haupt-/Vorsignalsystem (H/V) bzw. Kombinationssignale. Im ersten Fall gibt es getrennte Signalbegriffe für Haupt- und Vorsignale, d.h. an einem Signalstandort wird dem Triebfahrzeugführer mit getrennten Signalen bzw. Signalbegriffen mitgeteilt, wie er sich an diesem und am nächsten Signal verhalten muß (z.B. hier Fahrt, am nächsten Signal Halt). Im zweiten Fall sind die Signalbegriffe vereinigt worden. Ein Signal zeigt dann die notwendige Kombination (z.B. Fahrt, Halt erwarten als ein Signalbegriff). Vorteil dieser Signalisierung: die Anzahl der notwendigen Lichtpunkte kann im allgemeinen deutlich verringert werden.

Bedeutung der DB-Signale

Signale werden genutzt, um dem Lokführer Informationen zu übermitteln, ob und wie schnell er mit seinem Zug fahren darf. Früher nutzte man mechanische Konstruktionen, mit dem Aufkommen sicherer Relais- und Lampentechnik wurden langsam auch Lichtsignale eingeführt. Dabei entwickelten sich in Ost- und Westdeutschland verschiedene Systeme. Nach der Wiedervereinigung wurde für Gesamtdeutschland das Ks-Signalsystem entwickelt.
Signalbauformen sind eng mit der Stellwerkstechnik verbunden. Da Stellwerke, besonders mechanische, eine hohe Lebenserwartung haben, findet man alle Systeme heute noch in Betrieb.
Um die Kosten für die Streckenausrüstung zu minimieren ist man bestrebt, in Zukunft auf die Streckensignale zu verzichten und die Informationen dem Lokführer direkt in den Führerstand zu übertragen. Bis dieses System einsatzreif ist, wird jedoch aufgrund des hohen Sicherheits- und Verfügbarkeitsanspruchs der Bahn noch einige Zeit vergehen ...

Die Signale sind ihrem Zweck entsprechend in mehrere Gruppen eingeteilt, die mit einer zweibuchstabigen Abkürzung gekennzeichnet sind (Zs für Zusatzsignale, Ks für Kombinationssignale). In der Linkleiste links können diese Gruppen direkt angewählt werden. Am wichtigsten sind wohl die Haupt- und Vorsignale, da diese u. a. auch die Folge der Züge auf der Strecke und im Bahnhof regeln.

Haupt- und Vorsignale (Hp, Vr, Ks, Hl, Sv)
Zusatzsignale (Zs)
Langsamfahrsignale (Lf)
Schutzsignale (Sh)
Rangiersignale (Ra)
Weichensignale (Wn)
Fahrleitungssignale (El)
Nebensignale (Ne, DB) / sonstige Signale (So, DR)
Signale für das Zugpersonal (Zp)
Signale an Zügen (Zg) und Fahrzeugen (Fz)
Bahnübergangssignale (Bü)
"Spezialsignale" ("Signale" ohne eigene Bezeichnung)


An den Seiten werden noch Änderungen und Ergänzungen vorgenommen. Deshalb ist nicht immer alles vollständig!

In Ost- und Westdeutschland haben sich von 1945 bis 1989 zahlreiche Signalbilder auseinander entwickelt. Deshalb gibt es in einem Gebiet Signale, die es im anderen Gebiet nicht gibt bzw. die dort anders heißen. Auf diesen Seiten wird zuerst die westdeutsche Bezeichnung, nach einem Schrägstrich die ostdeutsche angegeben. Im Text wird dann auf "ex-DB" (Westdeutschland) und "ex-DR" (Ostdeutschland) verwiesen.

Die offizielle Vorschrift ist das sogenannte "Signalbuch", bei der Deutschen Bahn AG geführt unter "Gemeinsames Signalbuch DS/DV 301". Diese Seiten sollen keine Abschrift der Vorschriften oder gar ein Ersatz sein. Deshalb wird hier und da etwas vereinfacht und wie üblich keine Gewähr für den Inhalt übernommen.